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Aktualisiert: 1. Feb. 2024

Häufig höre ich: " Ich würde so gerne auch mal Bilder von mir und meiner Familie machen lassen, ich sehe aber immer so schrecklich auf Fotos auf." Kommt dir das etwa bekannt vor? Das hat in der Tat konkrete Gründen, über die du vielleicht noch nie nachgedacht hast. Nein, bestimmt nicht weil du unfotogen bist. Für ein besseres Verständnis, führe ich hier mal einige typische Gründe auf.


1. Szenario

Du brauchst mal wieder ein neues Profilbild und versuchst es mit dem Handy.... Selfies macht doch jeder. Nur das dich das Ergebnis eher erschreckt als zufrieden stellt? Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass dein Arm nicht lang genug ist. Dein Handy macht sehr weitwinklige Bilder, das heißt es ist gar nicht geeignet für ein enges Kopfportrait. Dein Gesicht wird verzerrt...die Nase wird größer und das Gesicht länger....Nicht gerade das was man allgemein als schön empfindet.


2. Szenario

Dass du dich auf Bildern nicht magst, obwohl das Bild vielleicht gut gelungen ist und die anderen es schön finden, liegt wahrscheinlich daran, dass du dir nur "falsch herum" vertraut bist. Ja, du hast richtig gelesen....

Seitdem du denken kannst, schaust du vermutlich mindestens einmal pro Tag ;-) in den Spiegel und sieht dich "falsch herum" bzw. spiegelverkehrt. Das ist das vertraute Bild von dir,

das du jedenTag siehst. Alle anderen jedoch sehen dich "richtig herum" so auch die Kamera. Da mit zunehmendem Alter unser Gesicht natürlicherweise eher asymetrischer wird, unterscheidet sich das "Falschherum" auch immer mehr von dem "Richtigherum". Uns ist unser Gesicht dann genauso fremd wie unsere Stimme, wenn wir sie zum ersten Mal von einem Abspielgerät hören. Die Älteren von euch erinnern sich vielleicht....


3. Szenario

Es gibt Menschen, die sehr gerne fotografieren, denen es aber total egal ist wie- wichtig ist nur das Was oder Wen fotografiert wird. Also besser noch zusammen- was und wen zB. Lisel und Paul vor dem Kölner Dom.

Halten wir also fest, wenn du so einen ( sicher liebenswerten ) Menschen in deiner Familie oder in deinem Freundeskreis hast, ist es sehr wahrscheinlich, dass du auch öfters Mal mit aufs Foto musst. Außerdem ist es dann sehr wahrscheinlich, das Ausdruck, Körperhaltung, Licht, Bildaufbau usw. nicht gerade bestens sind. Also lass dich von dem Ergebnis nicht runter ziehen!


Da gibt es natürlicht auch noch denkbar mehr Gründe. Ich möchte dich jetzt allerding nicht damit langweilen. Ich denke das reicht erstmal aus um zu zeigen, es ist längst nicht alles so wie es scheint !









Schön, dass ihr da seid. Ich habe mich entschieden einen Blog zu schreiben. Nein,nicht weil man das so macht, als Fotograf. Ich möchte auch nicht groß über Kundenshootings berichten (vielleicht mal- damit ihr einen Eindruck davon bekommt). Ich möchte vielmehr über die vielen Dinge berichten, die mich tagtäglich beim Fotografieren so beschäftigen, über so manche Missverständnisse....


Das Wichtigste beim Fotografieren ist für mich das Licht (und da bin ich auch sicher nicht die einzige ;)). Nicht nur die Tatsache, dass genügend davon vorhanden ist, vielmehr welche Qualität, welche Richtung und welche Farbtemperatur das Licht hat, ist entscheidend. Das ist auch der Grund, warum viele Fotografen gerne mit ihrem Fotografenbesteck anrücken. Denn mit Blitz, Dauerlicht, diversen Lichtformern, Grids und Co. ist man sozusagen "Der Herrscher des Lichts ". Sehr praktisch, aber irgendwie eben auch technisch, künstlich, unhandlich und distanzierend. Ich halte es da lieber einfach und nutze, wann immer es möglich ist die Sonne als meine Lichtquelle. Eigentlich doch auch naheliegend, oder? Meistens bin ich auf der Suche nach weichem Licht, ein Licht das alles watteweich umschließt.


Aber warum ist das mit dem Licht denn jetzt so wichtig? Ganz einfach- "schlechtes Licht" kann dich locker zwanzig Jahre älter aussehen lassen. Das will doch irgendwie keiner. Warum erzähle ich euch das alles jetzt eigentlich. Ich soll doch schließlich die Bilder machen. Also fange ich von vorne an. Eine Situation, wie ich sie so oder so ähnlich immer wieder erlebe....


Es ist ein kalter Spätsommertag, der Wind bläst ordentlich, der Himmel ist wolkenverhangen. Wir haben uns um 16.30 Uhr an einem Feld verabredet. Die Familie kommt pünktlich. Ich sehe vom weitem, wie zwei kleinen Kinder vorlaufen, die Eltern mit etwas Abstand hinterher. Als sie beim mir ankommen, schaue ich in etwas enttäuschte Gesichter. " Schade," sagt die Mutter von zwei wirklich süßen Jungs, "gestern war es noch so schönes Wetter und gerade heute..."

Ich schaue zum Himmel - der ist zwar bewölkt, jedoch ist an einigen Stellen die Wolkendecke etwas dünner, sodass die Sonne von Zeit zu Zeit durchfluten kann. Perfekt, denke ich. Das ist das watteweiche Licht, von dem ich gesprochen habe. Keine noch so große Softbox der Welt bekommt das so hin.


Ein anderes Mal komme ich zum Shootingort, den Termin mussten wir leider auf den späten Vormittag verlegen. Es ist Mai, der Himmel ist blau ( mehr geht nicht ), die Sonne brüllt vom Himmel. Die Familie ist glücklich, das ist schon mal die halbe Miete. Aus fotografischer Sicht ist das Wetter jedoch die Vollkatastrophe- hartes ,direktes Licht genau über unseren Köpfen. Die angrenzenden großen Buchen waren in dem Fall meine Rettung. Sie haben mit ihrem Blätterdach das Licht etwas abgeschattet....

Genau aus diesem Grund, suche ich gerne die Location aus und lege auch am liebsten meine Termine auf den Abend bzw. späten Nachmittag oder in die frühen Morgenstunden.


Ihr seht also Licht, ist nicht gleich Licht-

und gutes Wetter, nicht gleich gutes Wetter!


Falls ihr auch mal auf der Suche seid nach weichem Licht- schaut euch den Schatten an , der verrät euch wie weich oder hart das Licht ist und aus welcher Richtung es kommt.









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